Nationale Klimaschutzinitiative
Integriertes Klimaschutzkonzept für die Verbandsgemeinde Baumholder
Die Verbandsgemeinde Baumholder wird in Zukunft einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Energie soll effizienter eingesetzt werden. Dadurch soll weniger klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen werden.
Dazu möchte auch die Verbandsgemeinde Baumholder ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellen. Dabei werden zunächst alle klimarelevanten Bereiche wie die eigenen Liegenschaften, die Straßenbeleuchtung, private Haushalte, Gewerbe, Handel und der Dienstleistungssektor untersucht. So kann festgestellt werden, wo Möglichkeiten bestehen, Energie zu sparen und den CO2-Ausstoß zu senken. Das Ergebnis ist ein Katalog für konkrete Maßnahmen. Das integrierte Klimaschutzkonzept wird im Dialog mit den lokalen Akteuren erarbeitet.
In diesem Zusammenhang fand am 13. Juni 2016 die Auftaktveranstaltung im Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung statt.
Verbandsbürgermeister Peter Lang lud die Bürgerinnen und Bürger ein, sich bei der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes mit einzubringen.
Bei der Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes sollen die Identifikation der Potenziale für Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und erneuerbaren Energien sowie geeignete Maßnahmen zu ihrer Nutzung im Mittelpunkt stehen.
Die Beteiligung der Bürgerschaft ist im Rahmen der Konzepterstellung ein ganz entscheidendes Element. Das Konzept soll FÜR die Bürger und MIT den Bürgern entwickelt werden. Durch den Dialog sollen konkrete Anregungen, Ideen und Vorschläge gesammelt werden.
Am 27. März 2017 wurde das integrierte Klimaschutzkonzept für die VG Baumholder in einer Sitzung des Ausschuss für Strukturpolitik und Bauwesen der VG Baumholder vorgestellt.
Auszug aus der Niederschrift über die Sitzung des Ausschusses für Strukturpolitik und Bauwesen der Verbandgemeinde Baumholder am 27.03.2017
TOP 1.
Vorstellung integriertes Klimaschutzkonzept für die VG Baumholder
Nach Begrüßung der Gäste von der EnergyEffizienz GmbH (E-Eff Lampertheim) und vom Institut Wohnen und Umwelt GmbH (IWU Darmstadt) - die gemeinsam das Integrierte Klimaschutzkonzept für die VG Baumholder entwickelt haben - durch Herrn Bürgermeister Alsfasser und einleitender Worte zum Stand der Klimaschutzbemühungen in der VG Baumholder allgemein, wurde das Klimaschutzkonzept anhand einer Präsentation zu den wesentlichen Inhalten vorgestellt.
Zielvorgaben für das Konzept waren, aus den ermittelten Potenzialen Handlungsvorschläge und Maßnahmen zu entwickeln, um diese in einen Maßnahmenkatalog münden zu lassen, der nicht nur aufgrund der Potenziale „zu errechnen“, sondern auch unter maßgeblicher Beteiligung der Bürgerschaft in einem partizipativen Prozess zu erstellen ist. Damit soll eine Grundlage für eine politische Weichenstellung zugunsten einer zukunftsfähigen Energie- und Klimapolitik in der Verbandsgemeinde zur Verfügung gestellt werden.
Die Konzepterstellung erfolgte durch die EnergyEffizienz GmbH (Lampertheim) und die Institut Wohnen und Umwelt GmbH (Darmstadt) in enger Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeindeverwaltung. Die Erstellung ist im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative mit einer Förderung von 65 % der Kosten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) unterstützt worden.
Als zentrale Ergebnisse des Konzepts, resultierend aus einer Energie- und Treibhausgasbilanzierung, Potenzialanalysen sowie diversen Akteursveranstaltungen können folgende Punkte hervorgehoben werden:
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Gebiet der Verbandsgemeinde Baumholder entsprach im Bezugsjahr 2014 bereits einem Wert von 56 % des örtlichen Stromverbrauchs. Damit liegt die Verbandsgemeinde deutlich über dem Bundesdurchschnitt (26 % im Jahr 2014). Dies resultiert in erster Linie aus dem hohen Anteil der Windkraft an der lokalen Stromerzeugung.Der Großteil der Emissionen resultiert aus dem Sektor Wärme, da die Energiebereitstellung in diesem Sektor fast ausschließlich auf den fossilen Energieträgern Öl, Gas und Kohle basiert. Nur 2 % der Wärmebereitstellung wird durch erneuerbare Energien gedeckt.Die größten Emissionssenkungs-Potenziale ergeben sich auch zukünftig im Bereich Windkraft. Aber auch in den Bereichen Verkehr und Biomasse besteht erhebliches CO2-Minderungspotenzial. Im ambitioniertesten hier berücksichtigten Szenario können jährlich rund 90 % der Emissionen eingespart werden.Durch die Ausschöpfung der ermittelten Potenziale profitiert auch die lokale Wertschöpfung. Im Klimaschutzszenario könnten knapp 2,5 Mio. € bis zum Jahr 2020 durch Wertschöpfung generiert werden.Zur Zielerreichung sind etwa 60 Maßnahmen identifiziert worden, von denen 28 als prioritär eingestuft wurden. Diese Einstufung erfolgte auf Grundlage der Analysen sowie der partizipativen Einbeziehung von Bürgerschaft, Verbandsgemeindeverwaltung und weiteren örtlichen Akteuren.
Wichtig wäre nun, die entwickelten Maßnahmen auch umzusetzen. Jene Maßnahme, die von der Bürgerschaft bei den Beteiligungsveranstaltungen am höchsten priorisiert wurde, ist zugleich ein starkes Instrument für die Umsetzung aller anderen Maßnahmen: Die Einstellung eines Klimaschutzmanagers bzw. einer Klimaschutzmanagerin. Hierbei hat die Verbandsgemeinde die Möglichkeit, weitere Fördermittel für die Schaffung einer Personalstelle zu beantragen. Derzeit lässt allerdings die Haushaltslage die Einrichtung einer solchen Stelle nicht zu. Die Umsetzung von zweckmäßigen Maßnahmenteilen aus dem Konzept (z. B. Verbesserungen bei eigenen Liegenschaften, LED-Straßenbeleuchtungen, Emobil-Ladesäulen, etc.) wird aber auch schon im laufenden Geschäft verfolgt und auch zukünftig kontinuierlich weiter betrieben.
Das fertige Klimaschutzkonzept wird später den Ausschussmitgliedern, den Ortsbürgermeistern und allen sonstigen Interessierten in voller Länge digital als PDF-Datei übermittelt und auch auf der Internetseite der VG Baumholder veröffentlicht.
Integriertes Klimaschutzkonzept des Nationalparklandkreises Birkenfeld
Auf Ebene des Nationalparklandkreises Birkenfeld besteht bereits ein "integriertes Klimaschutzkonzept", welches seit 01.01.2016 durch den Klimaschutzmanager des Landkreises, Herrn Sebastian Retzler, umgesetzt wird.
Ansprechpartner beim Landkreis Birkenfeld ist: